Das Steelpan mag an sich eine Faszination haben, als zum Musikinstrument umfunktionierten Ölfass. Wer sich jedoch mit der Geschichte des Instruments befasst, wird Mühe bekunden, sich seinem Bann zu entziehen.

Die Mitglieder der Steelbands identifizierten sich enorm stark mit ihrer Band. Die Panmen waren fast ausschliesslich junge Männer der afkrikanisch-stämmigen Unterschicht. Die Bands hatten genau abgesteckte Territorien, und die Rivalität zwischen ihnen führte nicht selten zu gewaltsamen Auseinandersetzungen. Die Panyards galten als unrespektable Umgebung und wurden zum Schrecken aller Eltern (vor allem von Töchtern) und zum beliebten Ziel polizeilicher Razzien. Aus der Sicht der Mittel- und Oberschicht stellten die Steelbands die Bedrohung des Friedens schlechthin dar, und zu deren Erstickung im Keime wurde sogar für kurze Zeit die Auspeitschung wieder eingeführt. Im Verlauf eines generellen “clean up” des Karnevals durch die Regierung wurden zur Besänftigung der heftigen Auseinandersetzungen formelle Steelwettbewerbe eingeführt, die es heute noch gibt (Panorama).

Heute haben die Steelbands als identitätsstiftendes Moment von Individuen und ganzen Quartieren an Wichtigkeit verloren, vielleicht mit Ausnahme der Karnevalszeit. Das Pan ist nach wie vor vornehmlich das Instrument junger, arbeitsloser, afrikanisch-stämmiger Männer, wobei die Anzahl Mitglieder aus Mittelschicht und aus anderen Ethnien stetig zunimmt. Das Macho-Image der Panszene hält zwar nach wie vor an, wird jedoch von der wachsenden Anzahl Frauen zusehends relativiert, welche zudem meist die bessere formelle musikalische Ausbildung in die Bands tragen als die Männer.